Chanukka – ein Fest der Freiheit, des Lichtes und der Unbeugsamkeit des jüdischen Geistes.
Seit über tausenden von Jahren erinnern wir uns an das Chanukka-Wunder, indem wir an acht Tagen acht Kerzen zünden.
Aus diesem Anlass versammelte die Gemeinde der kaukasischen Juden in Deutschland e.V. seine Mitglieder am 25. Dezember im “Vivax“ Saal in Offenbach am Main mit freundlicher Unterstützung der Jewish Agency for Israel im Rahmen des Nevatim-Projektes “Mountain Jewish Heritage in Germany”, der kaukasisch-jüdischen Stiftung “STMEGI”, der IKG Nürnberg, der jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main und der Europäischen Janusz Korczak Akademie, um daswundervolle Chanukkafest auf ganz besonderer Art, auf kaukasisch-jüdischer Art, zu feiern.
Der Vorsitzende der Gemeinde Orkhan Shafadiyayev eröffnete mit seiner Rede feierlich den Abend und begrüßte herzlich die Gäste. Besonders begrüsste er die Ehrengäste, die ebenfalls gekommen waren, um sowohl das Chanukkafest zusammen mit der kaukasisch-jüdischen Gemeinde zu feiern als auch die Kultur der kaukasischen Juden näher kennenzulernen. Unter den anwesenden Ehrengästen waren der Präsident der B`nai B`rith Frankfurt Schönstädt Loge Herr Ralph Hofmann, Vorsitzender der israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg Herr Joachim Hamburger, Vorsitzender der Kommunalen Ausländerinnen- und Ausländervertretung der Stadt Frankfurt am Main Herr Jumas Medoff, Landtagsabgeordneter a.D. aus Rheinland-Pfalz Herr Dr. Dr. med. Rahim Schmidt, die Offenbacher SPD-Politikerin Frau Marshall-Hermann, Mitglied und Vizepräsident des Präsidiums der Repräsentantenversammlung der jüdischen Gemeinde zu Berlin Herr Emanuel Adiniaev, Mitglied des Gemeinderats der jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Herr Michael Bach und Vorstandsmitglied der israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg Herr Alexander Lissak.
In seiner Rede betonte Orkhan Shafadiyayev die Wichtigkeit des Zusammenhalts des jüdischen Volkes. Dabei spiele es keine Rolle, ob Aschkenasim oder Sepharadim, ob kaukasische Juden oder bucharische Juden, denn die Tora verbindet alle Juden und gibt dem jüdischen Volk die Kraft als Einheit zu existieren und gegen all die Widersacher anzukämpfen. So sei auch die enge Verbundenheit des jüdischen Volkes zu Eretz Israel eine Selbstverständlichkeit und gerade in der jetzigen Zeit, in der so viele Ungerechtigkeiten gegenüber dem einzigen demokratischen Staat in der Region passieren, stehe das jüdische Volk überzeugter denn je zu Israel. Weiterhin rief er die anwesenden Gäste dazu auf, sich aktiver an der Gestaltung des Gemeindelebens und an der erfolgreichen Entwicklung der Gemeinde der kaukasischen Juden in Deutschland zu beteiligen, damit die Kultur und die Traditionen an die nächste Generation weitergegeben werden können. Es sei wichtig, dass jeder Einzelne dazu beiträgt, damit die Gemeinde funktionieren und sogar überleben kann.
Im Anschluss daran hatte das Wort der stellvertretende Vorsitzende der Gemeinde German Djanatliev, der für die Geschichte und die Kulturangelegenheiten der Gemeinde der kaukasischen Juden zuständig ist. Eindringlich sprach er von der tiefen Verbundenheit des jüdischen Volkes zu G-tt und der Tora. Dabei kristallisierte er die Verbindung zwischen Chanukka, dem Fest des Lichtes, und dem g-ttlichen Licht – aus dem Buche Bereshit.
Nach dem bewegenden Vortrag übernahm die Moderation der Geschäftsführer der Gemeinde Dmitri Migirov, um die Zeremonie mit dem Anzünden der Chanukkia durchzuführen. Dabei wurden zwei Ehrengäste, Ralph Hofmann und Joachim Hamburger, nach vorne aufgerufen, um die beiden Kerzen der Chanukkia anzuzünden.
Somit war der offizielle Teil der Veranstaltung abgeschlossen und das festliche Buffet wurde eröffnet. Als große und gelungene Überraschung des Abends trat die professionelle kaukasische Tanzgruppe aus Köln auf, die eine wundervolle Performance mit einem atemberaubendenRhythmus zeigte. Musikalisch erfreute die Gäste die kaukasisch-jüdische Live Band „Karussell“ unter der Leitung von Maya Djanatlieva. Es ertönte israelische, russische und ein breites Spektrum kaukasischer Musik. Von aserbaidschanischen und georgischen Liedern bis hin zur tschetschenischen Lezginka waren alles aus dem Kaukasus vertreten.
Es war wahrlich ein großes Fest für Jung und Alt. In einer traumhaften Atmosphäre feierten die Gäste tief in die Nacht hinein. Sie tanzten, aßen und sangen mit einem Lächeln im Gesicht.
Dank der Gemeinde können kaukasische Juden ihre Freuden und Leid miteinander teilen, ihre Geschichte am Leben halten und als kleiner Teil eines großen Volkes zur dessen Entwicklung beitragen. Ein Volk, das wie das jüdische, so stark im Glauben und Tradition seiner Vorväter verankert ist, kann niemals vernichtet werden. Am Israel Chai!
Hier geht es zu der Fotogalerie.
Von Kamilla Aschumova (Pressesprecherin der GKJD)